Scharbeutz 2010

Zum ersten Mal in diesem Jahr habe ich mich als Jugendwartin mit 30 Kindern und Jugendlichen im Alter von 10 bis 15 Jahren auf den Weg zu einer Ferienfreizeit begeben. Unterstützt wurde ich dabei tatkräftig von den Betreuerinnen Claudia Fröhlich und Karin Hensel. Hierfür möchte ich mich schon einmal herzlich bedanken.

Schon die Vorbereitung gestaltete sich äußerst turbulent, da der Andrang sehr groß war. Wir hatten geplant mit 3 Bussen und 23 Kindern zu fahren, aber innerhalb eines Wochenendes waren die Plätze bereits vollkommen ausgebucht. Kurzfristig haben wir noch einen weiteren Bus und zusätzliche Plätze in der Jugendherberge organisiert, so dass wir dann noch 7 weitere Plätze vergeben konnten. Innerhalb von 2 Tagen waren diese Plätze auch belegt. Das war aber noch nicht alles. Kurz vor Fahrtbeginn stellte sich heraus, dass der von uns zusätzlich gebuchte Bus nun doch nicht zur Verfügung stand, da hier ein Buchungsfehler durch die Firma gemacht wurde. Mit Eckhard's Hilfe haben wir es aber doch geschafft und einen Bus bekommen, der uns zumindest für die Hin- und Rückfahrt zur Verfügung stand. Freundlicherweise hat sich Sebastian Bödeker bereit erklärt, uns mit diesem Bus hinzufahren und auch wieder abzuholen. Hierfür vielen lieben Dank noch einmal an Sebastian, der den Kindern damit eine große Freude bereitet hat.

Dann ging es aber auch endlich am 29.03. los nach Scharbeutz. Kurz vor Mittag erreichten wir unser Ziel, die Jugendherberge Scharbeutz-Uhlenflucht. Schnell erledigten Claudia und ich die ersten Formalitäten und Karin organisierte schon mal ein erstes Foto. Danach brachten wir erst einmal das Gepäck ins Haupthaus und schon wurde das erste Mittagessen serviert: Spaghettis mit vegetarischer Soße (Grünkern mit Linsen), Salat und Quarkspeise mit Kirschen.

Claudia, Karin und ich machten uns schon einmal auf den Weg, um unsere Zimmer zu begutachten und nahmen auch die Zimmereinteilung vor. Wir hatten einen kompletten Trakt des Haupthauses für uns, so dass wir zu keiner Zeit andere Bewohner stören mussten. Die Zimmer wurden von allen bezogen und die Schränke eingeräumt. Auch die Betten wurden von allen gleich gemacht, wobei hier von einigen mehrere Versuche erforderlich waren, aber alle schafften es fast ohne Hilfe.

Endlich war es dann an der Zeit, das Gelände der Jugendherberge zu erkunden. Wir hatten diese Jugendherberge ausgesucht, da ein großes Außengelände mit großem Waldbestand dazugehört. Einige Kinder hatten schon Ihre Tischtennisschläger dabei und sind an den ersten Tischen auch gleich hängen geblieben. Wir haben uns dann noch den Grillplatz, den großen Bolzplatz und auch den Lagerfeuerplatz angesehen und sind weiter in den Wald, um erst
einmal gleich „Horn Horn" zu spielen. Für alle, die das Spiel nicht kennen, einer ist zu Beginn das Horn Horn und versteckt sich und alle anderen müssen ihn suchen. Sobald er gefunden wurde oder aus dem Versteck herauskommt, müssen alle versuchen, sich am Abschlagplatz frei zu schlagen. Werden sie vom Horn Horn getickt, werden sie auch zu Hörner, solange bis nur noch einer oder zwei übrig bleiben.

Bei jeder Runde schlossen sich mehr Kinder an und wir haben viel gelacht dabei. Danach haben wir erst einmal für alle
Getränke und Kekse besorgt und uns am Lagerfeuerplatz gestärkt. Wir Betreuerinnen haben uns dann erst einmal ausgeruht, aber die Kinder haben gleich am Bolzplatz weitergemacht und Fußball ohne Regeln gespielt. Claudia hat
dann noch den Football rausgeholt und es ging weiter mit Rugby, natürlich auch ohne Regeln, sonst macht es ja keinen Spaß. Während Claudia und ich uns köstlich amüsierten, stand Karin der Angstschweiß auf der Stirn, aber es hat
sich keiner verletzt, sondern alle haben viel und herzlich gelacht. Und schon war Abendbrot angesagt. Die ersten waren aber schon nach 10 Minuten wieder fertig und sind zurück zum Bolzplatz, um weiter beim Rugby zu fighten.

Für den ersten Abend hatten wir auch gleich ein Lagerfeuer geplant, wofür uns die Jugendherberge Kinderpunsch und Stockbrot zur Verfügung gestellt hat. Über eine Stunde lang versuchten zwei Zivis mit nassem Holz, Papier und einer Flasche Spiritus das Lagerfeuer in Gang zu bringen, während alle anderen schon einmal Stöcke für das Stockbrot suchten. Dann war es endlich so weit und wir konnten den Punsch und das Stockbrot genießen. Sehr lecker! Als dann der Ball nicht mehr zu sehen war, konnten wir alle davon überzeugen, ins Haus zu gehen. Es wurde erst einmal geduscht oder Karten gespielt und einige holten auch schon die Bücher zum entspannten Lesen heraus.
Ein Mädchenzimmer hatte noch ein Spinnenproblem, was aber von den Jungs schnell gelöst werden konnte. Um 22.00 Uhr war dann Zimmerruhe für alle angesagt und bei den ersten ging auch gleich das Licht aus. Wir Betreuerinnen hatten jetzt noch einmal Ruhe, um uns zu unterhalten und die nächsten Tage zu planen und verabschieden uns dann auch um 23.30 Uhr in die Federn!

Der 2. Tag beginnt für uns Betreuerinnen schon um 6.30 Uhr, damit wir um 7.30 Uhr auch alle Kinder aus den Betten
schmeißen können. Einige Jungs sind schon wach, während die Mädels kaum aus den Betten zu kriegen sind. Nachdem Feldwebel Karin Zimmer aufräumen und Betten machen angeordnet hat, müssen die Jungs noch die 1. Etage und den
Treppenaufgang fegen, damit auch die letzten Sandberge vom Fußballplatz entfernt werden. Um 8.00 Uhr ist Frühstück angesagt und ab jetzt muss auch jeder 30 Minuten lang sitzen bleiben, damit auch die etwas langsameren Esser in
Ruhe zu Ende essen können. Der Vormittag ist dann für alle zur freien Verfügung. Claudia füllt die Trinkflaschen, Karin schreibt Tagebuch, ich verteile das Taschengeld und die Kinder spielen, spielen und spielen....... einfach herrlich. Karin und ich machen uns dann auf den Weg, um die Nachtwanderung zu erkunden und Claudia genießt das entspannte Aufpassen bei einem Buch.

Nach dem Mittagessen wollen wir die Promenade von Scharbeutz erkunden und fahren mit den Bussen ins Zentrum. Ein Treffpunkt ist schnell gefunden und für alle gibt es 2 Stunden Freizeit in Scharbeutz. Ein Blick auf die Ostsee und dann die Promenade entlang. Wir drei Betreuerinnen finden noch einige Sportspiele und nach kurzer Zeit ist die Promenade auch schon zu Ende. Wir suchen uns ein nettes Cafe und genießen mit Decken auf den Beinen auf der Terrasse, die Sonne, das Eis und die heiße Schokolade. Da es nicht so viel in Scharbeutz zu erkunden gibt, treffen wir die ersten Kids schon früh wieder und genießen im Park noch die Sonne. Einige spielen Schach, andere albern einfach nur herum. Als alle wieder am Treffpunkt sind, wird noch ein schönes Foto gemacht und schon geht es zurück zur Jugendherberge. Endlich! Die meisten Kinder können es kaum erwarten und sind schon wieder mit Tischtennisschlägern unterwegs nach draußen. Auch Horn Horn darf natürlich nicht fehlen. Claudia wird so ordentlich von den Jungs aus der Puste gebracht und Karin landet im Dreck. Alle haben wieder total viel Spaß. Der in Scharbeutz gekaufte Indiaca kommt jetzt auch zum Einsatz. Schnell finden sich zwei Mannschaften und es geht hoch her auf dem Volleyballplatz. Die Zeit bis zum Abendessen vergeht wieder viel zu schnell.

Um 20 Uhr geht es dann mit Taschenlampen gerüstet los zur Nachtwanderung. Karin vorne an der Spitze, Claudia mittendrin und ich passe auf, dass auch keiner verloren geht. Am Pönitzer See versucht Karin ein wenig Kultur einzustreuen und schon geht es weiter in den Wald. Dort ist es endlich auch dunkel genug für unsere Taschenlampen und kleine Gruselgeschichten. Dann noch einmal auf den Berg zum Kriegerdenkmal und schon wieder runter zur Jugendherberge. Nach einer Stunde haben wir es geschafft und alle haben noch Zeit zum Duschen, Klönen oder Spielen. Um 22.00 Uhr ist wieder Zimmerruhe angesagt. Es darf noch gelesen oder gequatscht werden und wir Frauen
genießen die Zeit im Aufenthaltsraum.

Am 3. Tag werden nach dem Frühstück gleich die Lunchboxen gepackt. Die Jugendherberge stellt dafür noch für jeden 1
Brötchen, 1 Apfel und 1 Schokoriegel sowie Getränke zum Abfüllen zur Verfügung. Danach geht es ab in die Busse und
auf nach Timmendorf. Wir wollen uns dort das Sea-Life-Center anschauen. Jeder bekommt noch ein Quiz und dann geht es auch schon los. Wir wandern zwischen und unter kleinen und großen Aquarien durch das Center und jeder versucht das Quiz zu lösen. Nach einer Stunden haben es alle geschafft. Anschließend genießen wir die Sonne und verspeisen unsere Lunchpakete. Danach dürfen alle noch durch Timmendorf spazieren, aber die Kinder und Jugendlichen wollen nur 1 Stunde Aufenthalt. Einige genießen die Zeit am Strand und laufen barfuss durch den Sand und ins kalte Wasser. Schon wollen die ersten Kinder aber wieder zurück zur Jugendherberge, um Tischtennis oder Fußball zu spielen.

Da einige noch gerne ein bisschen an den Strand möchten, fahre ich mit einigen Kindern noch einmal nach Scharbeutz an den Strand. Mit Decken, Büchern, Getränken und Keksen ausgerüstet suchen wir uns ein schönes Plätzchen. Die größeren Mädels und ich genießen die Sonne am Strand, während die anderen einen warmen Pril finden und sich die langen Hosen ausziehen, um ein bisschen im Wasser zu planschen.

In der Jugendherberge vertreiben sich die anderen wieder sportlich die Zeit und spielen Volleyball und Handball. Für den
letzten Abend haben wir uns statt Abendessen einen Grillabend von der Herberge gewünscht. Dafür werden uns leckere Chicken Wings und Würstchen sowie Kartoffelsalat und Tomaten mit Schafskäse und Brot zur Verfügung gestellt.
Claudia und Karin versuchen sich als Grillmeister, ich überwache alles. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten können wir die Leckereien genießen. Danach ist es für Einige schon wieder Zeit zum Fußball oder Tischtennis spielen. Die Mädels genießen mit uns noch die Restwärme der beiden Grills und klönen mit uns um die Wette. Karin fordert dann Claudia noch zum Tischtennismatch und danach startet der große Rundlauf um die Tischtennisplatte bis der Ball nicht mehr zu
sehen ist.

Bevor sich alle in ihre Zimmer aufmachen, möchten wir noch die Preisverleihung für das Quiz im Sea Life machen und
versammeln uns alle im Aufenthaltsraum. Eigentlich haben fast alle den 1. Platz verdient, da nur 9 Kinder einen Fehler haben und der Rest alles richtig. Es kommt zu einer Stechfrage, die Jonas Tetau für sich entscheiden kann und damit
Laura und Jana auf den Plätzen 2 und 3 hinter sich lässt. Aber es bekommen ohnehin alle einen Preis. Danach gehen alle Duschen, Karten spielen, klönen oder einfach Spaß haben, bis um 22.00 Uhr wieder die Zimmerruhe einsetzt. Claudia,
Karin und ich schwärmen von den drei wunderschönen und spaßigen Tagen und planen schon die nächste Freizeit bis spät in die Nacht.

Am nächsten Tag ist dann Packen und Abschied angesagt. Während einige schon vor dem Frühstück mit Packen fertig sind, genießen andere noch die Zeit und fangen erst nach dem Frühstück an. Sebastian holt uns pünktlich ab und mittags sind wir dann auch schon wieder zurück in Kirchgellersen. Die Kinder und Jugendlichen sind zwar doch etwas müde und kaputt durch die kurzen Nächte und den vielen Sport, aber alle schwärmen und sind einstimmig der Meinung, dass die Freizeit viel zu kurz war. Das können Claudia, Karin und ich nur bestätigen!

Es hat total viel Spaß gemacht und wir freuen uns auf die nächsten Freizeiten mit Euch!!!!